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Wie müssen sich Risiko- und Versicherungsmanagement infolge der Covid-19-Pandemie anpassen?

Wie müssen sich Risikomanagement und Versicherungswesen infolge der Covid-19-Pandemie anpassen?

Die Herausforderungen des sich verhärtenden Versicherungsmarktes werden durch COVID-19 weiter verstärkt. Es folgt eine Betrachtung unter drei Fragestellungen:

1. Wie kann in Zukunft vermieden werden, dass übergeordnete Risiken „überraschend“ eintreten, die in Unternehmen nicht analysiert und nicht versichert wurden und die entsprechende Effekte auf die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens und die Position der Versicherungs- und Risikomanagementabteilungen haben?

Publikationen wie der Global Risk Report, bei dessen Erstellung Marsh & McLennan Companies maßgeblich beteiligt sind, stellen relevante Quellen für das Erkennen übergreifender Risiken dar, die in den Risikomanagementprozess einzubringen sind. Nicht-unternehmensindividuelle Risiken wie eine Pandemie wirken sich in der Regel auf verschiedene Wertschöpfungsstufen eines Unternehmens aus und haben daher aus dem kumulierenden Effekten hohe Negativfolgen.

Der Abschluss einer Versicherung kann eine Möglichkeit sein, das Risiko zu reduzieren. Operative Maßnahmen wie z. B. das Etablieren eines Business Continuity Managements sind weitere Möglichkeiten, das Risiko-Exposure zu reduzieren und damit das Risiko zu steuern. Die Entscheidung über den Abschluss einer Versicherung ist daher in den Risikomanagementprozess zu integrieren.

2. Welchen positiven Beitrag kann das Versicherungswesen in Bezug auf Kosteneinsparungen und die Verbesserung der Liquidität leisten?

Die Bestimmung des gesamtkostenminimierenden Eigentragungsumfangs (Selbstbehalt) gewinnt gerade in Zeiten des Kostendrucks – dem signifikant steigende Prämien gegenüberstehen –, zunehmend an Bedeutung. Entscheidungen dazu sollten über einen datenbasierten Quantifizierungsansatz erfolgen, der Unternehmensspezifika und risikomindernde Strukturen berücksichtigt sowie branchenspezifische Großschäden einbezieht. In unserem Economic-Cost-of-Risk-Ansatz greifen wir auf umfangreiche Schadendatenbanken zu, beachten Risikolimite und geben der verbleibenden Unsicherheit und Volatilität einen Preis. So basiert die die Entscheidungsfindung auf dem korrekten Beurteilungskriterium. Oft lassen sich so signifikante Einsparungen realisieren.

3. Wie kann ein Unternehmen mit einem nicht versicherten Risiko umgehen?

Die Eigentragung von Risiken ist oft beabsichtigt, um die Gesamtrisikokosten zu minimieren, oder notwendig, da Teile des Risikos nicht versicherbar sind. Risiken direkt auf die Bilanz zu nehmen, kann die optimale Lösung sein – muss aber nicht. Strukturen, die einer Captive ähneln, können bereits bei mittelgroßen Versicherungsumfängen relevant sein: Sie bieten Vorteile bei der Bildung von Rückstellungen und der damit erreichten Glättung des Ergebniseffektes und der Allokation von Selbstbehalten auf die Tochtergesellschaften. Zusätzlich ermöglichen sie den Zugang zum Rückversicherungsmarkt als Quelle für Versicherungskapazitäten für nicht am Primärmarkt versicherbare Risiken.

Nicht versicherbare Risiken lassen sich auch durch operative Maßnahmen steuern, welche die negative Auswirkung eines Risikoeintritts oder dessen Wahrscheinlichkeit reduzieren: Die risikomindernde Wirkung eines Business Continuity Managements auf das Betriebsunterbrechungsrisiko wurde bereits erwähnt. Zur Reduktion des Risiko-Exposures im Bereich von Haftpflichtrisiken oder beim Vertrauensschutz kann ein Unternehmen die Implementierung eines Internen Kontrollsystems (IKS) erwägen. Man überträgt die Grundstruktur des IKS aus dem Finanzwesen auf operative Prozesse: So werden aufdeckende oder verhindernde Kontrollen definiert, die beabsichtigte und unbeabsichtigte Abweichungen von einem Prozess verhindern sollen.

Marsh Risk Consulting unterstützt schon heute viele Unternehmen, die hohe Sensibilität für notwendige Anpassungen zu nutzen. So ist es möglich, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und zu erkennen, was Ihre Versicherungs- und Risikomanagementabteilung dazu beitragen kann.

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title.de_de: Leiter Strategic Risk Consulting & Risk Analytics, MRC, Marsh Deutschland

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title: Head of Strategic Risk Consulting & Risk Analytics, MRC, Marsh Germany

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