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Handelspolitik im Wandel: Ein Ansatz zur Bewältigung von Unsicherheit

Eine Rekordzahl von Unternehmen nennt die Unsicherheit in der Handelspolitik als einen wesentlichen Faktor, der die Geschäftsergebnisse beeinflusst. Ein systematisches Risikomanagement kann Unternehmen dabei helfen, sich in komplexen Risikolandschaften zurechtzufinden und gleichzeitig einen Prozess zur Bewältigung von Risiken zu etablieren.

Die Frage, wie operative und strategische Pläne am besten an eine sich wandelnde Handelspolitik angepasst werden können, lässt sich nur schwer beantworten und kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus können selbst bei einer umfassenden Planung und einem soliden Risikomanagement Probleme auftreten, die außerhalb der Kontrolle eines Unternehmens liegen, wie z. B. Zölle und protektionistische Maßnahmen.

Tatsächlich sind die jüngsten Ankündigungen zur Zoll- und Handelspolitik, die von einigen als „die größte Veränderung des Welthandels seit 100 Jahren“ bezeichnet werden, ein Beispiel für die Unsicherheit und den Druck, denen Unternehmen ausgesetzt sind, sowie für die globalen Wirtschaftsaussichten und rechtfertigen eine verstärkte Notfallplanung.

Handelsunsicherheit erfordert einen durchdachten Ansatz

Eine Rekordzahl von Unternehmen nennt die Unsicherheit in der Handelspolitik als einen wesentlichen Faktor, der die Geschäftsergebnisse beeinflusst (siehe Abbildung 1). Die Zoll- und Handelsankündigungen vom 2. April werden diese Aussichten wahrscheinlich kaum verbessern. Untersuchungen zeigen, dass eine weit verbreitete Unsicherheit in der Handelspolitik Unternehmen oft dazu veranlasst, Ausgaben und strategische Investitionen zurückzuhalten. Sie befürchten, dass plötzliche Veränderungen den Wert dieser Investitionen untergraben könnten.

Abbildung 1. Index der handelspolitischen Unsicherheit („TPU“)

Quelle: Iacoviello (et al) (2020), aktualisiert unter https://www.matteoiacoviello.com/tpu.htm
Der TPU-Index basiert auf automatisierten Textrecherchen in sieben Zeitungen, wobei die Kennzahl durch Zählung der monatlichen Häufigkeit von Artikeln, die sich mit der handelspolitischen Unsicherheit befassen, berechnet wird.

In einem sich schnell verändernden politischen Umfeld haben Unternehmen, die sich der potenziellen Störfaktoren bewusst sind, die Möglichkeit, einen strukturierten Ansatz zur Bewertung der Auswirkungen politischer Veränderungen zu verfolgen. Dieser ermöglicht es Unternehmen, sich von anderen abzugrenzen, die eventuell weniger vorbereitet sind.

Die Anwendung eines Risikomanagement-Konzepts auf Ihre Lieferkettenstrategie kann in dieser Hinsicht eine nützliche Orientierungshilfe bieten.

Ein systematisches Risikomanagement macht den Unterschied

Ein Rahmen für das Risikomanagement kann Unternehmen dabei helfen, sich in komplexen Risikolandschaften zurechtzufinden und gleichzeitig einen Prozess zur Bewältigung von Risiken zu etablieren. Dazu gehört, fundiertere Entscheidungen zu treffen, potenziell Zeit und Geld zu sparen und das Unternehmenswachstum voranzutreiben.

1. Identifizieren Sie das Risiko: Durch eine eingehende Analyse können Bereiche mit geringem, mittlerem und hohem Risiko ermittelt werden. Mit Sentrisk von Marsh McLennan können Sie beispielsweise die risikoreichsten Standorte, Lieferanten, Komponenten und Produkte in Ihrer Lieferkette ermitteln. Ihr Risikomanager kann anhand dieser Informationen bewerten, wie sich mögliche handelspolitische Änderungen auf diese Risikobereiche auswirken könnten.

2. Bewerten Sie das Risiko: Überlegen Sie, unter welche der drei folgenden Zielsetzungen die betreffende Handelspolitik fallen könnte: 

  • Erzielung von Einnahmen,
  • Verfolgung von Handels-/Nicht-Handelskonzessionen oder
  • Schutz/Rückverlagerung der Produktion.

Diese Analyse kann dabei helfen, die voraussichtliche Dauer einer Änderung der Politik und die Wahrscheinlichkeit, dass sie geändert werden könnte, zu beurteilen. Im Hinblick auf die Zielsetzung „Verfolgung von Handels-/Nicht-Handelskonzessionen“ ist zu beurteilen, ob ein Zielland wahrscheinlich Zugeständnisse machen wird oder einen Anreiz hat, sich zu „revanchieren“. Auf der Grundlage dieser Annahmen können Sie dann damit beginnen, die potenziellen Auswirkungen auf Ihre Geschäftstätigkeit genauer zu bewerten.

3. Verringerung des Risikos: Es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Geschäftstätigkeit zu schützen, z. B. die Inanspruchnahme alternativer Lieferanten oder die Nutzung von Absicherungslösungen wie Warenkreditversicherungen, um Ihre Bilanz zu schützen. Wenn Ihr Unternehmen nicht in der Lage ist, sofort zu handeln, sollten Sie einen Aktionsplan erstellen auf der Grundlage der zu den beiden vorherigen Schritten entwickelten Ansätze, der umgesetzt werden kann, wenn sich die Bedingungen wie vorhergesagt entwickeln.

Von der Unsicherheit zum Durchblick: Verbessern Sie Ihre Reaktionsfähigkeit

Die Handelsunsicherheit hat gezeigt, dass wir die Zukunft nicht immer vorhersagen können. Unternehmen können jedoch proaktive Maßnahmen ergreifen, um besser auf eine Reihe von Ereignissen vorbereitet zu sein.

Durch einen strukturierten Ansatz zur Verarbeitung der derzeit hohen Frequenz von Ankündigungen und Politikänderungen können sich Unternehmen besser schützen, durch Störungen entstandene Chancen erkennen und sich so positionieren, dass sie ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus sind.

Sprechen Sie mit Ihrem Marsh Kundenberater

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Lieferkette angesichts neuer und sich entwickelnder Risiken stärken können, füllen Sie bitte das folgende Formular aus.

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