Frankfurt | 23. April 2024
Laut dem heute veröffentlichten Global Insurance Market Index von Marsh, dem weltweit führenden Versicherungsmakler und Risikoberater und Unternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC), sind die weltweiten Preise für Industrieversicherungen im ersten Quartal 2025 um durchschnittlich 3 % gesunken, nachdem sie bereits im vierten Quartal 2024 um 2 % zurückgegangen waren.
Nach sieben Jahren mit steigenden Prämienraten ist nun der dritte Rückgang in Folge zu verzeichnen.
Damit setzt sich der im ersten Quartal 2021 erstmals im Index zu beobachtende Trend zu moderateren Prämien fort. Der gestiegene Wettbewerb auf dem globalen Versicherungsmarkt mit erhöhten Kapazitäten von bestehenden Anbietern und einigen neuen Marktteilnehmern treibt diese Entwicklung. Besonders deutlich zeigt sich dies in den Sparten Sach, Financial Lines sowie Cyber, wo Versicherer aktiv nach neuen Geschäftsmöglichkeiten suchen und ihr Angebot ausweiten.
Weltweit verzeichneten alle Regionen im ersten Quartal Ratenrückgänge gegenüber dem Vorjahr. Die Prämienraten sanken im Pazifikraum um 8 %, im Vereinigten Königreich um 6 %, in Indien, dem Nahen Osten und Afrika (IMEA) um 4 %, in Asien und Kanada um 3 %, in Lateinamerika und der Karibik (LAC) um 2 % sowie in den USA und Europa um 1 %.
Weitere Ergebnisse:
- Die Preise für Sachversicherungen gingen weltweit um 6 % zurück, nachdem sie im vierten Quartal 2024 bereits um 3 % gesunken waren. Die größten Rückgänge verzeichneten die USA und der Pazifikraum mit jeweils 9 %, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 6 %, IMEA und LAC mit 4 %, Kanada mit 3 % sowie Europa und Asien mit 1 %. Aufgrund der verbesserten Finanzlage der Versicherer und niedrigerer Rückversicherungskosten steht im globalen Sachversicherungsmarkt mehr Kapazität zur Verfügung.
- In der Haftpflichtversicherung stiegen die Raten im ersten Quartal weltweit um 4 % und blieben damit gegenüber dem Vorquartal unverändert. Dies war auf einen Anstieg der Haftpflichtpreise in den USA um 8 % zurückzuführen, der vor allem durch die Häufigkeit und Schwere der Schadenfälle bedingt war, von denen viele im Zusammenhang mit hohen Schadenersatzurteilen stehen. Die Kapazitäten der Versicherer für US-Haftpflichtrisiken blieben im ersten Quartal weiterhin begrenzt. In anderen Regionen der Welt waren entweder niedrige einstellige Prämienerhöhungen oder -reduzierungen zu verzeichnen.
- Die Preise für Financial Lines gingen weltweit um 6 % zurück, genau wie im Quartal zuvor. In allen Regionen wurden aufgrund des starken Wettbewerbs und der verfügbaren Kapazitäten Ratenrückgänge verzeichnet.
- Für Cyber-Versicherungen sanken die Preise weltweit um 6 % – nach einem Rückgang von 7 % im Vorquartal. Preisrückgänge waren dabei in allen Regionen zu verzeichnen. Versicherungsnehmer verfolgen zunehmend einen proaktiven Ansatz beim Risikomanagement und nutzen Prämieneinsparungen häufig, um ihren Versicherungsschutz zu verbessern, Selbstbehalte zu reduzieren und Deckungssummen zu erhöhen.
John Donnelly, President, Global Placement, Marsh, kommentierte den Bericht wie folgt: „Angetrieben durch den verstärkten Wettbewerb unter den Versicherern und günstige Rückversicherungsprämien hat sich die globale Entwicklung im Bereich der Industrieversicherungen für unsere Kunden im ersten Quartal 2025 im Durchschnitt weiter verbessert, mit Ausnahme der US-Haftpflichtversicherung. Wir gehen davon aus, dass sich der allgemeine Trend fortsetzen und der Wettbewerb unter den Versicherern zunehmen wird, sofern keine unvorhergesehenen Veränderungen eintreten. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Kosten zu kontrollieren, ihre Bilanzen zu schützen und die weiterhin verbesserten Marktkonditionen erfolgreich zu nutzen.“